„Singt alles, tanzt alles, bevor ihr die Hände bewegt!“ Diese Leitlinie für das Dirigieren verband sich für Andrés García ideal mit seinen kolumbianischen Wurzeln: Musik ist Stimme, Bewegung, hochpräsente Magie des Augenblicks.
Die Maxime sorgte für einen bruchlosen Übergang zu seinen weiterführenden Studien bei Georg Mark am ehemaligen Konservatorium Wien, die er als ausgebildeter Dirigent nach seiner Ankunft in Österreich 2002 aufnahm. Parallel dazu absolvierte er das postgraduale Studium der Chorleitung (Johannes Prinz, Universität f. Musik u. darstellende Kunst Graz).
Orchesterdirigate und Chorleitung bilden die Fundamente seines Schaffens. Andrés García ist künstlerischer Leiter der Ensembles Neuer Madrigalchor (seit 2009) und wu chor wien (seit 2010, Chor des Jahres 2017 für das innovative Projekt Zeitgeist). Zudem ist er seit 2012 als Landeschorleiter des Chorforums Wien tätig (Wien singt). Die rund 100 Chorkonzerte, die er verantwortete, tragen seine Handschrift. Sie zeigt sich im Bestreben, die musikalische und dramaturgische Vision gemeinsam mit den Musikschaffenden zu verwirklichen. Es gilt zu gestalten, wo es der Form bedarf, und geschehen zu lassen, wo die Freiheit des Ausdrucks zur künstlerischen Entfaltung führt.
Die komplexen Aufgaben eines Chorleiters trugen zu seiner Weiterentwicklung als Dirigent bei. So stand er u.a. den Orchestern Concilium musicum Wien, Schönbrunner Schlossorchester, Wiener Tonkunstvereinigung und Sinfonietta Baden als Gastdirigent vor. Mit Teresa Meckel gründete er 2014 das Profi-Kammerorchester L'Orfeo viennese, dessen künstlerischer Leiter er seither ist (in paradisum, 2016; in aeternum, 2019).
Zu den Höhepunkten seines Schaffens gehören Opern- (Die Zauberflöte, Cosi fan tutte [Mozart], Dido and Aeneas [Purcell]) sowie Theaterproduktionen (Vokalarrangement und Einstudierung mit SchauspielerInnen, u.a. Der diskrete Charme der smarten Menschen, Nestroy-Preis 2014).
Seit 2018 dirigiert er regelmäßig im Rahmen der Reihe KlassiX, mit der Schulkindern klassische Musik nähergebracht wird (Wiener Musikverein, Beethoven-Philharmonie; jüngst unter Mitwirkung von Paul Gulda). Der „Weitergabe des Feuers“ hat er sich auch als Referent und Dozent bei Chorwochen und Seminaren verschrieben.